Erfolgreiche Premieren auf dem Dobrock

Den Großen Preis des Landkreises Cuxhaven und der Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln gewann 2013 nach einem extremen Wolkenbruch im Stechen die US-Amerikanerin Saer Coulter auf ihrem 13-jährigen Hengst Carmena Z v. Carthago vor Henrik Sosath unter dem zehnjährigen Oldenburger Balouba und der Britin Mandy Goosen mit dem achtjährigen Oldenburger Wallach I.Z. Castellino d’oro.

Als vorletzte Starterin im Stechen gewann die 21-jährige Amerikanerin Saer Coulter mit dem Hengst Carmena Z v. Carthago den Großen Preis des 106. Dobrock-Turniers. Zum Ende des Umlaufes, in dem 58 Reiter an den Start gingen, setzte ein Platzregen ein, der den Beginn des Stechens um etwa eine halbe Stunde verzögerte. Insgesamt qualifizierten sich elf Paare für das Stechen auf dem bestens präparierten Rasenplatz. Sear Coulter war zuvor auch mit ihrem zweiten Pferd Don VHDZ fehlerfrei im Springparcours geblieben, zog es aber für das Stechen zur Schonung zurück und konzentrierte sich ganz auf den Einsatz ihres Hengstes Carmena Z.

Als erster von insgesamt zehn Reitern im Stechen blieb Hendrik Sosath mit dem zehnjährigen Oldenburger Balouba und einer Zeit von 40.45 Sekunden bis kurz vor Schluss der Schnellste im Stechparcours. Aber mit einem couragierten Ritt über den nassen Rasen ließ Sear Coulter als vorletzte Starterin ihren Konkurrenten keine Chance und holte sich fehlerfrei und mit einer Zeit von 39,59 Sekunden den Titel im Großen Preis. „Einfach super, ein toller Erfolg für Sear, es hat sich gelohnt hier in der Wingst an den Start zu gehen“, war Markus Beerbaum mit der Leistung seiner Schülerin Sear Coulter sehr zufrieden. Auch an den anderen Tagen zuvor war Sear Coulter schon in anderen Prüfungen ganz vorn dabei. Mit dem Gewinn im Großen Preis feierte Sear Coulter eine erfolgreiche Premiere auf dem Dobrock. Mit einer Zeit von 41,28 Sekungen belegte Mandy Goosen auf I.Z. Castellino d’oro den dritten Platz. Ohne Fehler beendeten auch Andreas Kreuzer mit Balounito, Laura Jane Hackbarth mit Tequila Sunrise und Oskar Murawski mit Lennox das Stechen. Aufgrund der erschwerten Bodenverhältnisse hatte das Publikum den Eindruck, dass die Reiter nicht bereit waren, volles Risiko zu gehen und die Gesundheit ihre Sportpartner nicht aufs Spiel setzen wollten.

Mit reichlich Applaus verabschiedete das Fachpublikum die Reiter und honorierten mit Verständnis den Reitstil der Finalisten. Insgesamt waren wieder knapp 20.000 Zuschauer an den vier Turniertagen auf den Dobrock gekommen und wurden dafür mit großem Sport belohnt.

Am Freitag feierten gleich mehrere Reitersportler auch eine Premiere beim Dobrock-Turnier. Zunächst gewann Mynou Diederichsmeier bei ihrem ersten Start in der Altersklasse Reiter mit der niederländischen Stute Oak Grove’s Beyrouth das Amazonenspringen und war ganz überrascht von der großen Zuschauerkulisse. Über 6.000 Reitsportfreunde säumten den Turnierplatz um das anschließende Mächtigkeitsspringen unter Flutlicht zu verfolgen. Gleich bei seiner ersten Teilnahme an einem Mächtigkeitsspringen überwand Marten Folkert mit dem neunjährigen Hannoveraner For Friendship als einziger Starter das Mauerhindernis mit einer Höhe von 2,10 Meter. Er musste aber zunächst eine starke Konkurrenz in die Schranken verweisen, um im dritten Stechen den Sieg einzufahren. Die Entscheidung im Mächtigkeitsspringen war der erste Höhepunkt des Turniers.

Am Samstagvormittag hatte der Reiternachwuchs seinen großen Auftritt. Parallel zum Preis der Niederelbe-Zeitung kämpften die jungen Reiter in den Halbfinals der Warsteiner Sportförderung und im Hermann-Schridde-Gedächtnispreis um die begehrten Finalplätze. Die zwei Startplätze bei den German Classics in Hannover gingen an Emilie Aust (RFV Lamstedt) und Nils-Cedrik Stephan (RV Sottrum).

Im Halbfinale der Warsteiner Sportförderung einer Stilspringprüfung der Klasse L gewann Sissy Mercedes Castedello (RC Hagen-Grinden) mit dem siebenjährigen Schimmelwallach Coeur de Lion. Mit ihr qualifizierten sich noch neun weitere Nachwuchsreiter für das Finale in Warstein: Paula Schlenker (Bremer RC), Julika Heins (RV Elmlohe-Marschkamp), Jil Kluge (RV Elmlohe-Marschkamp), Ira Lüssing (RUFV Haren-Ems), Catharina Mentz (RV Leichttrab Wildeshausen), Laura Voigt ( RV Ganderkesee), Birka Antonia Moritz (Hadler RC Altenbruch), Bianca von Horsten (RFV Hambergen) und Johanna van der Meer (RV Bülkau).

Das 7. Deister-Springpferde-Championat stand ganz im Zeichen der Pferde aus dem Ausbildungsstall von Paul Schockemöhle. Erstmals auf dem Dobrock am Start gelang dem jungen belgischen Bereiter Jonas Vervoort aus Mühlen mit dem Oldenburger Hengst Calitendro v. Calido der Sieg bei den vierjährigen Reitpferden. Seinem Team-Kollege Florian Meyer zu Hartum gelang bei den Fünfjährigen sogar ein Doppelerfolg, mit den Oldenburger Schimmelhengsten Chacco Lover v. Chacco-Blue und Cornetus v. Cornet Obolensky belegte er die beiden vorderen Plätze.

Den Triumph des Stalls Schockemöhle machte Patrick Döller perfekt, indem er das Championat bei den Sechsjährigen mit dem Hannoveraner Hengst Contendros v. Contendro für sich entschied. „Das Deister-Championat wird immer niveauvoller, und das nicht nur wegen meiner Siege, sondern es waren gerade auch in den Finalrunden der Fünf- und Sechsjährigen sehr gute Pferde aus anderen Ställen am Start“, so das Resümee von Paul Schockemöhle zur Dominanz seiner Pferde in den Zuchtprüfungen. So belegten Joachim Heyer (Cappeln) mit dem westfälischen Wallach Airwolf v. Armitage bei den Vierjährigen und Mario Stevens (Lastrup) mit der Oldenburger Stute Laurin v. Böckmanns Lazio bei den Sechsjährigen jeweils den zweite Rang. Auch der Sponsor des Deister-Springpferde-Championats Harm Thormählen (Kollmar) war von der Qualität der Pferde ganz angetan, „eine sehr gute Vorbereitung für unsere Pferde auf das Bundeschampionat, so langsam entwickelt sich der Dobrock fast zu einer ernsthaften Konkurrenz zu der Veranstaltung in Warendorf.“

Bei dem nun mehr traditionellen Mannschaftsspringen der Reitervereine aus dem Unterelbeschen Renn-, Reit- und Fahrverein herrschte eine Stimmung wie bei einem Nationenpreis. Am Abreiteplatz, aber auch auf der gut gefüllten Zuschauertribüne wurde jeder Ritt der regionalen Reiter euphorisch angefeuert. Am Ende siegte die Mannschaft des RV Otterndorf knapp vor dem Team Lamstedt I. Bianca Schmidt mit Rania, Pia Catharina Wohltmann auf Chester und Katharina Eulenstein auf Casparon blieben fehlerfrei, bei Emilia Eulenstein und Rubironda fiel nur eine Stange.

Schon unter Flutlicht wurde am Samstagabend der „Überflieger-Preis“, gesponsert von der Airbus Operations GmbH in Stade, entschieden. Etwa 5.000 Zuschauer waren wieder auf dem Dobrock gekommen und sahen Andre Schröder mit dem 10-jährigen Hannoveraner Wallach Sir Poldi in der S**-Prüfung im Stechen als Sieger. Als einziger Reiter schaffte anschließend Christian Glienewinkel mit dem zwölfjährigen Hannoveraner Professional Aircare im dritten Stechen des Barrierenspringens die Höhe von 1,80 Meter. Zweiter wurde Oskar Murawski mit Continuo.

Die Dressurwettbewerbe dominierte die 23-jährige Kathleen Keller mit ihren Pferden Desperados und Wonder FRH. Heike Kemmer ging leider nicht an den Start.

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