Über 40 Siege in schweren Springprüfungen stehen auf seinem Konto. Der Gewinn der Landesmeisterschaft ist ihm aber bisher verwehrt geblieben. „Der Meistertitel bedeutet mir sehr viel. Ich glaube jeder Springreiter des PSV Hannover möchte einmal die Schärpe gewinnen“, beschreibt Steffen Engfer den hohen Stellenwert der Meisterehren. Wer über drei Tage in drei schweren Springprüfungen der Klasse S** und einem Stechen fehlerfrei bleibt, hat den Titel einfach verdient.
Großen Anteil an seinem Erfolg hat sicher das neue Ausnahmepferd im Stall seines Ausbildungs- und Zuchtbetriebes in Rosengarten. Der achtjährige niederländische Wallach Dapardie steht zwar schon seit dem Sommer letzten Jahres auf dem Hof Immenkuhl, aber der Betriebsleiter des Familienunternehmens wollte das Springpferd behutsam aufbauen. Mit Erfolg, wie es momentan aussieht.
Mit Dapardie hat Steffen Engfer jetzt die Perspektive, sich längerfristig im Spitzenspringsport zu etablieren. Betriebsziel eines Ausbildungsstalls ist es nun einmal, die eigenen Produkte gut verkaufen zu können, und so war es bisher auch. Immer dann wenn sich herauskristallisierte, hier entwickelt sich ein Pferd für höhere Aufgaben, wurde es verkauft. Darunter leidet zwar die sportliche Karriere, aber dem Unternehmen geht es gut dabei.
Nun soll das anders werden. „Wir hatten irgendwie von Anfang an einen Draht zu einander. Dapardie war zwar etwas wild, und er konnte sich gerade bei Springen mit niedrigerem Niveau noch nicht so gut ausbalancieren, aber wir beide haben den Schlüssel zueinander gefunden. Jeder Reiter lernt noch dazu, und jedes Pferd entwickelt sich weiter.“ Wenn man das Paar im Springparcours beobachtet, ist der Einklang zwischen den Beiden zu spüren. So eine Kombination gibt es vielleicht nur einmal im Leben eines Springreiters. Und die gilt es zu nutzen.
Gemeinsam mit seinem Freund und Förderer Marc Holst hat sich Steffen Engfer diesen Pferd mit dem immensen Springvermögen geleistet, und so kann er über seine Sportentwicklung selber entscheiden. Auch privat lauft es für den Springreiter zur Zeit bestens. Seit Dezember 2015 ist er stolzer Vater einer Tochter. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Theresa gehören die beiden Springreiter zu den Stammgästen auf dem Dobrock.